Kristin (Britt Robertson) will wissen, wohin sie gehört. Foto: Mothers Movie Quelle: Unbekannt

Von Barbara Munker

Esslingen - In seiner Karriere kreierte Garry Marshall Kinoerfolge wie „Die Braut, die sich nicht traut“, „Plötzlich Prinzessin!“ und „Pretty Woman“. Nun kommt der letzte Film des kürzlich verstorbenen Regie-Veteranen in die Kinos. Allerdings läuft in diesem Werk einiges schief. Nicht nur in der Gefühlswelt seiner Protagonistinnen geht es drunter und drüber. Die Hochs und Tiefs von Liebe und Beziehungen sind ja eigentlich das Nette an einer cleveren Ensemble-Komödie. Doch leider gibt es in Marshalls Story rund um den Muttertag, die von drei Drehbuchautoren verpatzt wurde, keine klare Linie, kaum treffsichere Gags und fast nichts, was nach zwei langen Kinostunden irgendwie hängen bleibt.

Besetzung wie eine Promi-Party

Als Garry Marshall vor mehr als 25 Jahren Julia Roberts mit blonder Perücke in die „Pretty Woman“-Prostituierte Vivian verwandelte, landete er den größten Romanzen-Hit seiner Karriere. Auch in seiner Ensemble-Komödie „Valentinstag“ war Roberts neben Kollegen wie Ashton Kutcher, Bradley Cooper, Jennifer Garner und Anne Hathaway wieder an Bord. Für „Mother’s Day - Liebe ist kein Kinderspiel“ trommelte er erneut eine Besetzung zusammen, die sich wie die Gästeliste zu einer Promi-Party liest. Umso enttäuschender ist, dass sein letztes Werk hinter den nur mittelmäßigen Vorgängern noch zurückbleibt.

Diesmal sucht sich Marshall nun die heile Vorstadt-Welt von Atlanta aus: Sandy (Jennifer Aniston) trauert ihrem geschiedenen Ehemann Henry nach, der sich längst mit einer Jüngeren vergnügt. Ihre beste Freundin Jesse (Kate Hudson) verheimlicht ihren Eltern, dass sie einen Inder zum Mann hat. Kristin (Britt Robertson) will ihren Freund erst heiraten, wenn sie die eigene leibliche Mutter gefunden hat. Und Bradley (Jason Sudeikis) versucht sich nach dem Tod seiner Frau (Jennifer Garner) als Ersatzmutter für seine pubertierenden Töchter. Nur Miranda (Julia Roberts) weist die Frage, ob sie eine Familie habe, mit einem pampigen „Nein, Karriere“ ab. Glatt gelogen.

Aber zunächst müht sich Garry Marshall eine gute Stunde lang mit der Vorstellung der Charaktere und ihrer Marotten ab, erst dann werden die Stränge miteinander verknüpft. Als Jesses Proleten-Eltern im Wohnmobil aus Texas aufkreuzen, sackt die lahme Komödie vollends zum dummen Klamauk ab.

Mit seiner Ensemble-Komödie „Mother‘s Day“ setzt Regisseur Garry Marshall seine Feiertags-Reihe „Valentinstag“ und „Happy New Year“ fort. In dem letzten Film des „Pretty Woman“-Regisseurs spielen Stars wie Julia Roberts und Jennifer Aniston mit.