Der Römersteinturm. Foto: Archiv Quelle: Unbekannt

(ws/jp) - Diese circa sechsstündige Wanderung führt uns vom Lenninger Teilort Gutenberg (532 Meter) auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb bei Schopfloch (780 Meter) und im weiten Bogen über Donnstetten und den Römerstein (872 Meter) sowie das Sperberseck (728 Meter) wieder zurück.

Zur Gutenberger Höhle

Wir starten in Gutenberg. Am schmucken, kleinen Rathaus (17. Jahrhundert) in der Hauptstraße orientieren wir uns am Zeichen rote Raute und folgen diesem in die Schillerstraße. Beim Parkplatz vor der Schlossberghalle biegen wir links ab, um am Hang durch das Naturschutzgebiet (NSG) „Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern“ zur Gußmannshöhle aufzusteigen. Der Weg führt bergab in die Schluchtspitze und rechts bergan zur Gutenberger Höhle.

Die Gutenberger Höhle liegt auf etwa der gleichen Höhe und in derselben geologischen Formation wie die Gußmannshöhle. Ihre Eingangshalle, das Heppenloch, erbrachte bei Ausgrabungen 1889/90 Reste eiszeitlicher Tiere, unter anderem von Höhlenbär, Höhlenlöwe, Nashorn, Wildpferd sowie Alpenwolf und Gibraltaraffe. Sie wurden von der Hochfläche her eingeschwemmt. Bei den Ausgrabungen wurde die 180 Meter lange Fortsetzung des Heppenlochs, die Gutenberger Höhle, entdeckt. Sie ist seit 1967 beleuchtet.

Wir gehen den vorigen Weg ein Stück zurück, steigen in der Schluchtspitze bergan, biegen oben auf dem Sträßchen rechts ab und gelangen in das auf fast 800 Metern Höhe gelegene Schopfloch, wo wir am Ortsanfang rechts in die Raiffeisenstraße abbiegen zur Ortsmitte.

Bei der Kirche überqueren wir die Ochsenwangener Straße, wandern in der Vorderen Bergstraße aufwärts, mit Zeichen rote Raute am Gasthaus Friedrich Schiller und dann am Wanderparkplatz Berg vorbei zum Harpprechthaus, das nach Umbau, Renovierung und Pächterwechsel seit 12. Oktober 2016 wieder täglich, außer montags und dienstags, geöffnet hat - und zur Einkehr einlädt. Weiter geht es ansonsten auf dem asphaltierten, für den Autoverkehr gesperrten Weg ins obere Hasental hinab, ein Nebental der Ur-Lone. Dieses wird geradewegs überquert, wobei die Markierung auf rote Gabel wechselt, jedoch nur bis zum Waldrand.

Abstecher zur Mondmilchhöhle

Hier wird bei der Hütte rechts abgezweigt und der roten Raute gefolgt, die durch ein kleines Tal aufwärts und über einen aussichtsreichen Bergrücken hinweg nach Donnstetten hinableitet.

Wir wandern in Donnstetten durch die Uhlandstraße und die Feldstetter Straße, überqueren die B 465 und steigen beim Parkplatz der Sommerbobbahn mit Zeichen rote Gabel bergan. Diese leitet oben nach einem leichten Gefälle kurz durch Wald, dann wenige Schritte links am Waldrand entlang, schließlich durch den Wald Hohloch und zum Römerstein hinauf.

Der Römerstein ist mit 874 Meter Höhe die höchste Erhebung der Mittleren Schwäbischen Alb. Der 28 Meter hohe Römersteinturm wurde 1912 vom Schwäbischen Albverein erbaut. Man genießt von ihm eine prächtige Rundsicht, die im Westen bis zum Schwarzwald reicht, im Norden bis zum Schurwald, im Osten zu den Dreikaiserbergen, zum Kalten Feld und Messelstein (bei Donzdorf) und im Süden bis zur Alpenkette. Am Turm gibt es Grillplätze und Spielgeräte für Kinder. Der Turm ist samstags, sonntags und feiertags geöffnet, „bis der erste Schnee kommt“, so der Schlüsselverwalter Klaus Ruß in Donnstetten. Eintritt: 50 Cent. Mit Zeichen gelbes Dreieck geht es halb rechts abwärts, auf der Kreisstraße kurz nach links, dann rechts durch den Wald, beim Parkplatz auf dem Sträßchen nach rechts und über eine Kuppe hinweg durch Felder zum Burgbrunnen nahe dem Waldrand hinab.

Wir gehen weiter am oberen Rand des Donntals entlang, dann auf dem breiten Grat eben durch die Hochwiese, danach durch Wald abwärts, links an der Vorburg vorbei und durch den Halsgraben und die Schildmauer zur Ruine Sperberseck hinaus. Der folgende Weg führt an der Westseite der Ruine und in Windungen abwärts. Nach circa acht Minuten zweigt rechts ein ebener Weg für einen Abstecher zur nahen Mondmilchhöhle ab. Durch die Schlucht steil abwärts steigend erreichen wir den Wiesengrund des Donntals. Bei der Einmündung des Donntals ins Lenninger Tal geht es rechts nach Gutenberg zum Ausgangspunkt zurück.

STrecke, ZEIT, karte und das grosse wanderbuch

Länge 16 Kilometer, Auf- und Abstiege circa 480 Meter, reine Gehzeit circa 6 Stunden.

Parkplätze gibt es in der Schillerstraße in Gutenberg, am Ortsausgang, direkt am Wanderweg.

Empfohlen zum Mitnehmen: Wanderkarte Reutlingen Bad Urach, Maßstab 1:35 000, Preis: 5,20 Euro. Internet: www.lgl-bw.de.

Quelle: „Das große Wanderbuch der Schwäbischen Alb“, 120 Wanderungen detailliert beschrieben. Herausgeber: Schwäbischer Albverein, circa 450 Seiten, handliches Format. Im Buchhandel oder Tel. 0711/22585-0, www.schwaebischer-albverein.de