Von der Ostseite der Burg Teck hat man einen Blick auf den Aichelberg und dahinter auf die Dreikaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Quelle: Unbekannt

Von Jakob Panitz

Majestätisch auf dem Teckberg, zwischen Kirchheim und Bissingen in 775 Metern Höhe thronend, zieht die Burg Teck die Blicke - und die Wanderer, Ausflügler - immer wieder magisch an. Viele waren schon oben, viele aber auch noch nicht. Letzteren ist die hier beschriebene, dreistündige Rundwanderung von Bissingen über den Sattelbogen zur Burg - und auf kürzerem Wege zurück - empfohlen.

Mitten durchs Naturschutzgebiet

Wir starten in der Teckstraße in Bissingen, auf 415 Metern Höhe, wo kurz vor dem südlichen Ortsende links ein kleiner Parkplatz zur Verfügung steht. Ein größerer Parkplatz befindet sich am Bissinger Sportgelände in der parallel verlaufenden Seestraße. Die Teckstraße mündet in einen asphaltierten Landwirtschaftsweg. Entlang des Linsenbaches führt dieser Weg mitten durch das Naturschutzgebiet Eichhalde, rechts oben ist dabei fast ständig unser Ziel, die Burg Teck zu sehen. Links vorne ist der hoch aufragende Breitenstein im Blick, ein 812 Meter hoch gelegener Aussichtspunkt bei Bissingen-Ochsenwang, den schon Eduard Mörike gerne besucht hat - und der als weiteres, attraktives Wanderziel durchaus empfohlen werden kann.

Etwa 300 Meter nach dem ersten Aussiedlerhof folgen wir dem großen, weißen Schild mit Wanderzeichen blaues Dreieck nach rechts, Richtung Sattelbogen. Jetzt geht es stetig aufwärts, bis nach rund eineinhalb Kilometern der Sattelbogen in 610 Metern Höhe erreicht ist. Hier treffen gleich mehrere Wanderwege aufeinander.

Wer will, kann von hier aus nach links in circa einer Viertelstunde zur Burgruine Rauber (780 Meter, auch Burgruine Diepoldsburg genannt) aufsteigen (beschildert). Dort befindet sich eine Grillstelle. Über eine Holzbrücke, die über den ehemaligen Burggraben führt, gelangt man in den Innenhof der sehenswerten Ruine.

Ansonsten biegen wir auf dem Sattelbogen kurz nach dem „Häuschen“ nach rechts ab in Richtung Gelber Fels/Teck (rotes Dreieck), der seinen Namen durch den hellen Kalk an der Hangoberkante des Teckbergs erhalten hat. Der Pfad führt uns durch lichten Wald weiter nach oben, und man genießt einige schöne Aussichtspunkte mit Blicken über das Lenninger Tal, mit Oberlenningen im Vordergrund, sowie auf die dahinter liegenden Höhen der Schwäbischen Alb, etwa auf die markante Baßgeige und den Brucker Fels (727 Meter).

Bis zur Alpenkette

Kurz vor der Burg Teck wechselt man auf die Hangseite. Nach rechts abwärts führt ein Forstweg zurück nach Bissingen, wir merken ihn uns für den Rückweg später und spazieren vorerst nach links, vollends hinauf zum vom Schwäbischen Albverein geführten Wanderheim auf der Burg Teck, wo ins Restaurant eingekehrt und im Wanderheim (nach vorheriger Anmeldung) übernachtet werden kann.

Vom Aussichtsturm der Burg Teck hat man eine herrliche Rundumsicht bis zu den drei Kaiserbergen bei Göppingen (Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen) sowie bis nach Esslingen und Stuttgart, auch zum Flughafen. Bei klarer Sicht ist vom Teckturm sogar ein Stück der Alpenkette zu sehen.

Zurück folgen wir dem erwähnten Forstweg bis zum Parkplatz Hörnle (30 Minuten Fußweg), der ein bekanntes Ausflugsziel für Familien ist (Wanderparkplatz). Hier gibt es Grillstellen und Spielgeräte für Kinder. Hinter dem Parkplatz geht man ein paar Meter über die Wiese zur rechten Hangkante, wo ein schmaler Pfad steil abwärts führt. Ihn nehmen wir, er bringt uns, vorbei an mächtigen alten Weiden und über Obstbaumwiesen, in relativ kurzer Gehzeit, zurück nach Bissingen.

Strecke, KARTE UND WISSENSWERTES

Strecke: Circa 8,0 Kilometer, circa 3 Stunden.

Lohnenswert ist auch ein Spaziergang rund um die Burg Teck, mit Besuch der Sibyllenhöhle: Vor dem Burgtor rechts hinab zu den Felsen unterhalb von Turm und Wanderheim. Die Sibyllenhöhle zieht sich 23 Meter in den Berg hinein.

Der Sage nach lebte im Verena-Beutlins-Loch, unterhalb des Gelben Fels, im 14. Jahrhundert Verena Beutlin, die Mutter zweier unehelicher Kinder. Sie schickte ihre Kinder zum Betteln ins Dorf. Eines Tages befragten die Einwohner des Ortes die Kinder nach ihrer Herkunft. Als diese das Versteck preisgaben zogen Einwohner hinauf zur Höhle, und nahmen Verena Beutlin fest (Quelle: www.kirchheim-teck.de/entdecken).

Die früheste Erwähnung der Burg Teck findet man in einem Vertrag von 1152 zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Herzog Konrad von Zähringen. 1187 wurde die Burg einer jüngeren Seitenlinie der Zähringer überlassen, die sich danach als Herzöge von Teck bezeichnete. Aus Geldnot verkauften diese ihre Burg 1303 zur Hälfte an die Habsburger, 1381 zur anderen Hälfte an die Grafen von Württemberg. Im 15. Jahrhundert starben die Herzöge von Teck aus. Die Burg wurde 1525 völlig zerstört. 1736 wurde sie teilweise wieder aufgebaut, doch seit 1738 wurden die unvollendeten Neubauten teilweise wieder abgetragen. Fortan blieb die Teck eine Ruine (Quelle: Wikipedia).

Wanderheim und Gaststätte (mit Biergarten) auf der Teck: Täglich außer montags und dienstags geöffnet. Übernachtung/Frühstück von 20 Euro (7-Bett-Zimmer) bis 22,50 Euro (Doppelzimmer). www.burg-teck-alb.de

Empfohlen: Wanderkarte Reutlingen/Bad Urach, Maßstab 1:35 000, 5,20 Euro, Landesamt für Geoinformation, www.lgl-bw.de (LGL-Shop)