Ischgl, im Tiroler Paznauntal: Die neue Flimjochbahn führt von der Idalp hinauf auf das Flimjoch in 2751 Meter Höhe.Animation: TVB Paznaun-Ischgl Quelle: Unbekannt

Von Jakob Panitz

Die ersten Wintersportler schnallen Skier und Boards schon an: Es geht wieder auf die Piste! In fast allen Gletscherskigebieten sind einige Kabinenbahnen und Lifte bereits in Betrieb. Schneefälle in den vergangenen Tagen haben dafür gesorgt, dass in höchsten Lagen Wintersport bereits gut möglich ist.

In Österreich haben alle Gletscherskigebiete geöffnet, etwa im Pitztal (Schneehöhe gestern bis 86 Zentimeter), Hintertux (105), Kaunertal (92), Stubaital (80), Ötztal/Rettenbachgletscher (114) und am Kitzsteinhorn (90 Zentimeter). Auch in der Schweiz sind schon Gletscherskigebiete geöffnet, etwa am Matterhorn (Zermatt, 100 Zentimeter) und in Saas Fee (125). Aber auch in einigen Nichtgletscher-Skigebieten wie Kitzbühel-Kirchberg und Obergurgl (Ötztal) geht schon was. In den Oberstdorfer Skigebieten ist der Start für das zweite Dezember-Wochenende geplant (Fellhorn-Kanzelwand).

Auch zur Saison 2016/2017 gibt es in zahlreichen Skigebieten Neuerungen, Beschneiungsanlagen wurden erweitert, Snow- und Funparks eingerichtet und neue Lifte installiert, die in der Regel ältere ersetzt haben. Durch vier neue Lifte in der Arlberg-Region sind dort jetzt alle Orte per Ski erreichbar - und das Skigebiet mutiert mit 305 Kilometer Pisten gleichzeitig zum größten Österreichs.

Skipasspreise angehoben

Das Internet-Skiportal Snowplaza hat 130 Skipasspreise in den Skigebieten der Alpen und Mittelgebirge verglichen. Fazit: Die Bergbahnen heben die Preise um etwa drei Prozent an. Skifahrer müssen für einen 6-Tages-Skipass in der Hauptsaison etwa 5,30 Euro mehr bezahlen als im letzten Winter. Spitzenreiter in Österreich bleibt mit 269 Euro für einen 6-Tage-Skipass das Skigebiet Sölden, gefolgt von Ski Arlberg und Kitzbühel mit 256 Euro. In der Schweiz wird Skifahren indessen um rund ein Prozent billiger. Hier einige der wichtigsten Neuheiten aus bekannten Wintersportgebieten in loser Folge:

Oberstdorf/Kleinwalsertal: Im Skigebiet am Ifen ersetzt eine neue Sechser-Sesselbahn mit Wetterschutzhaube und Sitzheizung den alten Kurvenschlepplift. Hinzu kommt eine neue Beschneiungsanlage, die zusätzliche dreizehn Pistenkilometer schneesicher macht.

St. Gallenkirch/Vorarlberg: Die neue, 13,7 Millionen Euro teure Silvretta-Bahn (8er-Sessel) ersetzt den bisherigen Zweiersessel Garfrescha Bahn II. Die Kapazität wird auf über das Doppelte erhöht, nämlich auf 3200 Personen pro Stunde („schnellste Sesselbahn Vorarlbergs“). Ein Umsteigen auf den Jöchle-Lift ist nicht mehr nötig.

St. Anton/Lech/Warth: Am Arlberg sind vier neue Lifte dazu gekommen. Jetzt kann man ohne den Bus zu nehmen, zwischen Tirol und Vorarlberg per Ski oder Board pendeln. Das Herzstück ist die neue Flexenbahn, die Zürs und Stuben/Alpe Rauz verbindet. Hinzu kommen zwei Sektionen der Trittkopfbahn sowie die Albonabahn 2. Das damit größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs bietet mit 305 Pistenkilometern und 87 Bahnen zwischen St. Anton, Zürs, Lech und Warth-Schröcken maximales Wintersportvergnügen.

Fieberbrunn-Saalbach-Leogang/Tirol: Nach dem Zusammenschluss von Fieberbrunn mit Saalbach-Hinterglemm-Leogang im vergangenen Jahr gibt es zwei weitere neue Lifte: Mit der Schönleitenbahn (10er-Gondeln) werden Wartezeiten verkürzt und durch den neuen 12er-Express werden Fußmärsche zwischen zwei Skibergen erspart.

Ischgl/Tirol: Die 1993 erbaute 4er-Sesselbahn Flimjoch wurde durch eine moderne 8er-Sesselbahn mit einer Förderleistung von 3200 Personen pro Stunde ersetzt. Sie führt von der Ischgler Idalp auf das Flimjoch in 2752 Metern Höhe.

Sölden/Tirol: Die neue Giggijochbahn, mit 10er-Gondeln, bringt bis zu 4500 Personen pro Stunde (Weltrekord) auf das Giggijoch (2284 Meter). Keine andere Einseilumlaufbahn kann derzeit so viele Skifahrer befördern. In den Gondeln gibt es freies W-Lan.

Stubaital/Tirol: Seit 22. Oktober ist die neue 3S Eisgratbahn am Gletscher in Betrieb. Sie führt in elf Minuten von der Talstation des Gletscherskigebiets zur Bergstation Eisgrat in 2900 Metern Höhe und hat eine Kapazität von 3014 Personen pro Stunde. Es sind 48 Kabinen mit je 32 Passagieren.

Kaprun/Salzburger Land: Salzburgs höchst gelegene Sesselbahn (2530 bis 2775 Metern Höhe), die neue Schmiedingerbahn (8er-Sessel), mit beheizten Sitzen und Wetterschutzhauben, ersetzt den alten Schmiedingergletscherlift.

Klosters/Schweiz: Im Graubündener Skigebiet Madrisa bringt die neue Sesselbahn Schaffürggli in sieben Minuten auf den gleichnamigen Berg. Die Bahn ist kinder- und behindertengerecht und hat eine Sitzheizung.

Sils-Silvaplana/Schweiz: Die neue 6er-Sesselbahn am Corvatsch im Engadin verbindet die beiden Berge Silvaplana-Corvatsch und Sils-Furtschellas. Die Kapazität beträgt bis zu 2400 Personen pro Stunde, doppelt so viele wie die alte Bahn.

Wolkenstein/Südtirol: Die neue 8er-Sesselbahn am Piz Sella, mit Abdeckhauben und Sitzheizung (erste in ganz Italien), hat eine Beförderungskapazität von 3000 Personen pro Stunde und ersetzt den alten Tellerlift.

Kronplatz/Südtirol: Die neue Skipiste „Hinterberg“ ist 2,9 Kilometer lang und wird als familienfreundlich eingestuft.