Quelle: Unbekannt

Von Elke Eberle

Seit sechs Jahren lädt der Sängerbund Ruit immer am dritten Advent zum Konzert in die Ruiter Evangelische Auferstehungskirche. Jahr für Jahr zaubern die Sängerinnen und Sänger unter der Gesamtleitung von Dirigentin Claudia Großekathöfer gemeinsam mit anderen Ensembles und Chören eineinhalb Stunden lang wunderbare Musik voller Emotionen und Erinnerungen. In diesem Jahr standen vor allem Lieder aus den Alpenregionen im Mittelpunkt des Abends.

„Die Lieder sind etwas ungewohnt, aber es soll ja nicht immer das Gleiche sein“, sagte der Sänger und Vizedirigent des Sängerbundes Theo Rich zur Begrüßung. Der ganz besondere, in sich stimmig komponierte Konzertabend trug wieder einmal seine unverwechselbare Handschrift. Der Sängerbund hat aktuell 175 Mitglieder, darunter sind 63 Sängerinnen und Sänger. Bekannt ist der Verein unter anderem für sein soziales Engagement in unterschiedlichsten Facetten. Traditionell wird zum Adventskonzert deshalb auch kein Eintritt verlangt, die Besucher sind stattdessen eingeladen, mit ihren Spenden die EZ-Weihnachtsspendenaktion und in diesem Jahr auch die Evangelische Kirchengemeinde Ruit zu unterstützen.

Gefeiert wurde auch eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche trat ein Alphornbläser-Sextett auf, die Bärataler Alphornbläser aus Nusplingen im Zollernalbkreis. Mit ihrem kraftvollen und majestätischen Adventruf von Hans-Jürg Sommer begann das Konzert. Die Themen Ankommen und Unterwegs sein, bereit sein für Neues, die Freude über die Geburt Christi findet sich in vielen Advents- und Weihnachtsliedern, auch in jenen aus den Alpenländern. Sie haben oft den heimeligen Charakter von Stubenliedern, sind gleichzeitig zart und kraftvoll, besinnlich und von einer tief empfundenen Sehnsucht nach Harmonie, nach Licht und Hoffnung geprägt. Zehn dieser Lieder hat der Sängerbund für das Konzert erarbeitet und sehr pointiert und mit vielen fein herausgearbeiteten Nuancen und Facetten präsentiert. Die charakteristischen, häufig direkt aufeinanderfolgenden Vokale und Konsonanten der Mundart aus dem alpenländischen Sprachraum machen die Akzentuierung beim Singen nicht immer ganz einfach. Unter der präzisen Leitung von Dirigentin Claudia Großekathöfer meisterte der Chor aber alle Schwierigkeiten fast mühelos. Passend zum übrigen Programm spielte das Blockflötenorchester da capo Ostfildern Werke von Georg Philipp Telemann und Josef Friedrich Doppelbauer. Das Orchester unter der Leitung von Sally Turner hat sich weit über Ostfildern hinaus einen Namen gemacht. Mit einem breiten Spektrum an Flöten aus der Blockflötenfamilie von der Piccoloflöte bis zu unterschiedlichen Bassflöten spielt das Orchester sehr konzentriert und auf höchstem Niveau. Es ist immer wieder ein Genuss, da capo zu lauschen. Klänge aus einem Land, das für viele ein Sehnsuchtsort ist, brachte das Alphornbläsersextett in die Kirche, mal mit ansteckender Energie, mal eher besinnlich, immer würdevoll und immer volltönend. Spritzig und voller Elan und kunterbunt gekleidet präsentierte der Kinderchor Regenbogen unter der Leitung von Karin Sachs unter anderem Ausschnitte aus seinem aktuellen Weihnachtssingspiel. Das komplette Singspiel werden die Regenbogenkinder an Heiligabend in der Auferstehungskirche aufführen. Ihre Lust und Freude am Singen war in jedem Ton spürbar, sie sangen „Weihnachten ist Party für Jesus“ und „Der Frieden geht von Haus zu Haus und neue Wege tun sich auf“. In den vergangenen Jahren sang der Chor zum Abschluss gemeinsam mit allen Besuchern „O du fröhliche“. Theo Rich hoffte, dass alle in den nächsten Tagen noch viel Gelegenheit haben werden, das Lied zu singen. Ausgewählt hatte er dieses Mal ein anderes Lied und alle wünschten miteinander „O Herr gib Frieden dieser Welt - überall“.