Von Andreas Herholz

Zurück auf Los. Deutschland sucht ein Atommüll-Endlager. Nach jahrzehntelangem Streit, Stillstand und Untätigkeit sollen jetzt neue Regeln dafür sorgen, dass diese immense nationale Aufgabe endlich entschlossen angepackt und gelöst wird. Wohin mit 10 000 Tonnen hoch radioaktivem Abfall? In 14 Jahren soll es eine schlüssige Antwort auf diese brisante Frage geben. Mitte des Jahrhunderts sollen die ersten Fässer in das fertige Endlager gehen.

Niemand will eine gigantische nukleare Müllhalde in seiner Nachbarschaft haben. Und eine Lagerung über eine Million Jahre - so lange wirkt die strahlende tödliche Gefahr - übersteigt das Vorstellungsvermögen. Wissenschaftlich, transparent und ergebnisoffen soll die Suche für das Endlager ablaufen, am Ende entscheiden Bundestag und Bundesrat. Die heftigen Proteste und der erbitterte Kampf um Gorleben haben in der Vergangenheit gezeigt, wie groß der Widerstand nicht nur dort gegen eine solche Einrichtung ist. Widerstand, den es auch in Zukunft bei der Suche nach alternativen Standorten für ein Endlager geben wird. Dass sich jetzt eine ganz große Koalition im Bundestag auf ein neues gesetzliches Verfahren verständigt hat, lässt zumindest darauf hoffen, dass der parteipolitische Streit um die Lösung dieses Jahrtausendproblems in Zukunft in den Hintergrund rückt. Es ist ist schon viel zu viel Zeit verloren worden.