Von Rasmus Buchsteiner

Es ist eine gute Nachricht für Deutschlands Rentner. Auch in diesem Jahr können sie sich auf ein Plus einstellen. Hier geht es nicht etwa um ein Wahlgeschenk, sondern um die Umsetzung der Rentenformel, die bei steigenden Löhnen steigende Renten vorsieht. Dass die Rentenerhöhung im Osten deutlich höher ausfällt als im Westen, hängt vor allem mit den Auswirkungen der Mindestlohn-Einführung zusammen. In den neuen Bundesländern dürfte den meisten Senioren mehr Geld bleiben. In den alten Ländern wird das nicht der Fall sein. Dennoch: Die Horrorszenarien, die über die Zukunft der Rente und zunehmende Altersarmut gezeichnet worden sind, werden zumindest kurzfristig nicht Wirklichkeit werden. Die Renten steigen bis 2030 im Schnitt nach offizieller Prognose um mehr als zwei Prozent pro Jahr. Nur werden die Altersbezüge angesichts der demografischen Veränderung stärker hinter der Lohnentwicklung zurückbleiben als zuletzt. Es gibt sicherlich keinen Grund, die Lösung zentraler Rentenfragen in die ferne Zukunft zu vertagen. Der heutigen Rentnergeneration geht es viel besser, als es ihren Söhnen und Töchter je gehen wird. In Zukunft wird bei geringem Lohn selbst ein Vollzeitjob nicht mehr ausreichen, um im Alter nicht auf staatliche Stütze angewiesen zu sein. Es gilt, private und betriebliche Vorsorge zu stärken und einen künftigen Absturz des Rentenniveaus zu verhindern. Was würde sich für den Streit über das beste Modell besser eignen als ein Bundestagswahl-Jahr?