Von Detlef Drewes

Die Bastion der Raucher wurde keineswegs geschliffen. Weder die Verbannung aus Restaurants, Kneipen und öffentlichen Gebäuden, noch die tägliche Konfrontation mit schwarzen Lungenflügeln oder von Krebs befallenen Zungen hat zu einer eklatanten Abkehr von Tabakprodukten geführt. Das ändert dennoch nichts daran, dass Kampagnen wie die Verbreitung von Schock- und Ekelbildern auf den Verpackungen sinnvoll sind. Vielleicht führt sie nicht dazu, eine allzu große Zahl von Rauchern zu bekehren. Aber ganz offensichtlich ist sie geeignet, junge Menschen vom Griff zum Glimmstängel abzuhalten. Damit hätte das Projekt erfüllt, was sich Kommission und Mitgliedstaaten davon erhofft haben: Das Nachwachsen neuer Generationen zu verhindern, die den blauen Dunst im Alltag brauchen. Doch es reicht nicht, die Zigaretten von Zusatzstoffen zu befreien oder sie als Gesundheitskiller zu brandmarken. So lange es Alternativen gibt, deren Risiko geringer zu sein scheint, weichen die Betroffenen dorthin aus. Der Trend zu E-Zigaretten und Wasserpfeifen-Shisha geht nach oben. Das ist kein gutes Zeichen. Denn es dokumentiert, dass man den Rauchern und solchen, die es werden könnten, nicht genug gezeigt hat, wie sie Situationen, in denen sie zur Fluppe greifen, anders bewältigen könnten.