Von Rasmus Buchsteiner

Wieder nur Mittelmaß, wieder keine Spitzenleistungen! Die Ergebnisse der neuen Grundschulstudie lassen sich nicht schönreden, liegen sie doch zum Teil unterhalb des EU-Durchschnitts. Die Selbstgerechtigkeit, mit der führende Bildungspolitiker die neuen Befunde kommentiert haben, spricht Bände. Andere Länder ziehen vorbei, die Bildungsrepublik Deutschland, die sich nach dem Pisa-Schock zu Beginn des Jahrtausends bereits auf dem Weg der Besserung sah, stagniert wieder. Eine Industrienation, die in einer immer dynamischeren Welt etwas auf sich hält, darf sich mit solchen Ergebnissen nicht zufrieden geben oder sie auf eine zunehmende Heterogenität der Schülerschaft schieben. Wenn ein Viertel der Schülerinnen und Schüler nach vier Jahren Unterricht noch größte Probleme mit den Grundrechenarten hat und bei einfachen naturwissenschaftlichen Aufgabestellungen nicht den Durchblick behält, muss die Frage erlaubt sein, was an Deutschlands Grundschulen schief läuft. Ist das Unterrichtspensum ausreichend? Bleibt genügend Zeit für die Förderung besonders schwacher und besonders leistungsstarker Jungen und Mädchen? Wie kann es sein, dass Kinder aus bildungsfernen Familien in Fächern wie Mathe unverändert mehr als ein Jahr Rückstand haben? Wer in der Grundschule den Anschluss verliert, wird an der weiterführenden Schule Schwierigkeiten haben. Die Ergebnisse der Untersuchung sind ein Alarmzeichen. Sie sollten für Schulpolitiker Anlass sein, für besseren Unterricht zu sorgen.