Von Rasmus Buchsteiner

Überfüllte Ambulanzen, lange Wartezeiten, überlastete Ärzte - das Problem ist nicht neu. Gerade abends, nachts, an Wochenenden und Feiertagen wächst der Andrang in den Krankenhäusern. Der eben erst eingeführte Bonus für Kliniken mit dem Ziel, dass schneller entschieden wird, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt, wird kaum für Entlastung sorgen. Er sorgt dafür, dass sich das Schwarzer-Peter-Spiel zwischen Kliniken, Kassen und niedergelassenen Ärzten weiter verschärft. Für viele Krankenhäuser bedeutet der Ansturm auf die Ambulanzen ein lohnendes Geschäft. Es ist deshalb richtig, dass die Kassen Alarm schlagen und auf Zusatzkosten hinweisen, die von der Solidargemeinschaft der Versicherten getragen werden. Notfallambulanzen sind für Notfälle gedacht, die sofortige Behandlung erfordern, und nicht als 24-Stunden-Angebot für die Versorgung von Wehwehchen. Man muss nicht gleich eine Strafgebühr für Patienten einführen, die in die Ambulanz kommen, ohne dass sie dringend eine Behandlung benötigen. Notwendig sind aber eine besser aufgestellte hausärztliche Notversorgung nachts, sonn- und feiertags, mehr Informationen über Angebote sowie klare Standards dafür, was warten kann, bis die Hausarztpraxis öffnet. So lassen sich teure Krankenhausbehandlungen minimieren und Kapazitäten für Patienten schaffen, die unverzüglich auf Hilfe angewiesen sind.