Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot angerückt, konnte aber nicht verhindern, dass die Flammen das Erdgeschoss erfassten. Foto: SDMG Quelle: Unbekannt

Von Andreas Volz und Roland Kurz

Fassungslos standen Landrat Heinz Eininger und seine Frau Andrea vor dem rauchenden Haus im Schimmingweg. Sie waren beim Ausbruch des Feuers in ihrem Eigenheim nicht zuhause. Kurz vor 16 Uhr waren gestern Nachmittag die ersten Notrufe bei der Kirchheimer Feuerwehr eingegangen. Der Brand war nach einer Stunde gelöscht, aber das Einfamilienhaus im Wohngebiet Nägelestal wird vorläufig nicht bewohnbar sein.

Laut Polizei ist bei dem Brand ein Schaden in Höhe von mehr als 200 000 Euro entstanden. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen und Einsatzkräften zur Brandbekämpfung vor Ort. Weiterhin waren mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes ausgerückt. Die Brandursache ist offiziell noch unklar. „Die Ermittlungen der Polizei laufen“, teilte Heinz Eininger mit, der sich nicht weiter zu diesem herben Schlag äußern wollte. Nach einem Gespräch mit Nachbarn und dem Kircheimer Polizeichef zogen sich die Einingers zurück.

Um 15.57 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen, berichtet Andreas Bezler, stellvertretender Stadtbrandmeister in Kirchheim. Acht Minuten später war der Einsatzleiter vor Ort, kurz darauf erreichten die ersten Löschfahrzeuge das Haus in der Nähe der Autobahn. Da schlugen die Flammen bereits auf der gesamten Firstlänge einen halben bis einen ganzen Meter aus dem Dach.

Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer von außen, vom Dach der Garage und sie rückte mit Atemschutzgeräten ins Innere des Gebäudes vor. Die Hitzeentwicklung war allerdings enorm. Trotz ihres schnellen Eingreifens und dem Einsatz von großen Wassermengen konnte die Wehr nicht mehr verhindern, dass sich das Feuer in die unteren Stockwerke ausbreitete. Die Feuerwehr musste zudem verhindern, dass die Flammen auf das Nachbargebäude übergriffen.

Kurz vor 17 Uhr war das Feuer nahezu gelöscht. „Der Brand hat eine gute Stunde lang richtig gelodert“, schilderte Einsatzleiter Andreas Bezler gegen 17.45 Uhr das Geschehen. Flammen und Löschwasser haben auch im Erdgeschoss große Schäden an gerichtet.

Zur Brandursache gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Es wurden allerdings am Brandort erste Hinweise auf einen technischen Defekt geäußert. Polizeirevierleiter Thomas Pitzinger wollte diese aber noch nicht bewerten. Die Kriminaltechniker konnten das Gebäude erst gegen 19 Uhr betreten. Ihre Ermittlungen dauern noch an.

Kategorie Großbrand

Selbst von der weniger betroffenen Straßenseite aus war deutlich sichtbar, dass das gesamte Obergeschoss vom Brand zerstört worden ist. Auch in den unteren Stockwerken war der Schaden im Gebäude enorm. Nachdem anfangs der Schaden mit mehr als 100 000 Euro angegeben worden war, korrigierte der Leiter des Kirchheimer Polizeireviers später am Brandort auf „über 200 000 Euro“.

Auch nach dem eigentlichen Löscheinsatz war die Kirchheimer Feuerwehr noch einige Stunden gut beschäftigt. Die Feuerwehrleute mussten die Dachziegel firstabwärts entfernen und die verkohlten Dachbalken freilegen, die noch immer ordentlich qualmten. Im Haus selbst waren nach wie vor nur Atemschutzträger zugange. Selbst für die Kriminaltechniker war die Sache im wahrsten Sinne des Wortes noch „zu heiß“.

Gegen 19 Uhr teilte Einsatzleiter Andreas Bezler mit, seine Mannschaft sei immer noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Die Brandwache wollte er auf jeden Fall bis 24 Uhr anordnen. Der Einsatz mit 44 Mann und acht Fahrzeugen einschließlich Drehleiter falle bereits unter die Kategorie „Großbrand“.